Banken-KV - Protest in Wien: Beschäftigte fordern Reallohnzuwachs
Rund 1.000 Bankmitarbeiter
aus 18 Geldinstituten am Graben - Versammlungen auch in Landeshauptstädten
Wien (APA) - Inmitten stockender
Kollektivvertragsverhandlungen haben heute Mittwochfrüh nach
Gewerkschaftsangaben rund 1.000 Bankbeschäftigte bei einer Protestversammlung
in Wien eine "faire Gehaltserhöhung" gefordert. 18 Betriebe setzten
ihre unterbrochenen Betriebsversammlungen in der Wiener Innenstadt am Graben
vor der Zentrale der Erste Bank fort. Die nächste Banken-KV-Runde findet am 31.
März statt.
Die Arbeitnehmer fordern eine
Gehaltserhöhung über der Inflationsrate, um für alle Beschäftigten einen
Reallohnzuwachs zu erzielen. Konkret sollen die Gehälter bzw. der Gehaltsteil
bis 3.000 Euro um 2,5 Prozent erhöht werden, das darüber liegende Gehalt um 1,9
Prozent. Die Arbeitgeber haben zuletzt 1,85 Prozent plus 4 Euro, maximal jedoch
88 Euro geboten. Diese "Deckelung" lehnt die Gewerkschaft ab, da sie
für viele Beschäftigte einen Reallohnverlust bringen würde.
Die Verhandlungsleiterin der
Gewerkschaft gpa-djp, Helga Fichtinger, betonte die Entschlossenheit der
Arbeitnehmerseite für weitere Aktionen und Protestmaßnahmen. Die Betriebsräte
hätten bereits Streikschulungen erhalten. Bisher wurden drei
Kollektivvertragsrunden für die rund 80.000 Beschäftigten der Finanzbranche
ohne Einigung beendet.
Bei der heutigen Versammlung in Wien
waren unter anderem die BAWAG P.S.K., die Bank Austria, die Erste, die RBI und
die Volksbank Wien/Baden mit Betriebsräten und Beschäftigten vertreten. Auf
Plakaten hieß es "Weg mit dem Deckel". Weiters wurde auf die großen
Gehaltsunterschiede innerhalb der Geldinstitute verwiesen: Das Jahreseinkommen
eines Managers sei das Lebenseinkommen eines Beschäftigten.
In ihren Reden sprachen sich die
Betriebsräte für Reallohnerhöhungen und gegen Personalabbau aus. Die
Arbeitsverdichtung nehme auch im Finanzbereich zu, die Beschäftigten müssten
heute deutlich mehr Arbeit erledigen, z.B. mehr Kunden betreuen, als früher.
Der "Graubereich" von nicht bezahlten Überstunden steige auch im
Bankwesen. Ausgliederungen würden nur zu neuen Problemen führen.
Neben Wien wird auch in anderen
Landeshauptstädten demonstriert, etwa in Linz und Salzburg.
APA0077 2014-03-26/09:45
Hier geht es zu einer Bildergalerie der GPA-djp von der Veranstaltung: https://www.flickr.com/photos/gpadjp/sets/72157642940371895/
- Resolution vom 26.3.2014 (300kB)