Finance-BetriebsrätInnen beschlossen Verhandlungspositionen

  • BR Konferenz 2011 KV ©BR BAWAG PSK / Spitz
    Beschäftigte lehnen derzeit gebotene Gehaltserhöhung klar ab.

Beschäftigte lehnen derzeit gebotene Gehaltserhöhung klar ab.

Wien. Über 400 BetriebsrätInnen des Financebereichs beschlossen angesichts des unzureichenden Arbeitgeberangebots bei österreichweiten BetriebsrätInnenkonferenzen vor der morgigen Verhandlung klare Verhandlungspositionen. Das derzeitige Angebot der Arbeitgeber würde für den Großteil der rund 80.000 Beschäftigten einen Reallohnverlust bedeuten. ++++

Unter dem Motto "Weniger Druck ist mehr wert" informierte das Verhandlungsteam der ArbeitnehmerInnen gestern und heute bei BetriebsrätInnenkonferenzen in ganz Österreich über den bisherigen Verlauf der KV-Verhandlungen. "Die Arbeitgeber haben eine Erhöhung der Schemaansätze um 0,85 Prozent plus 16 Euro angeboten. Das würde bedeuten, dass die Angestellten die gestiegenen Lebenshaltungskosten aus eigener Tasche zu zahlen haben", erklärte der Vorsitzende des GPA-djp Wirtschaftsbereichs Finance, Wolfgang Heinzl. Denn mit umgerechnet durchschnittlich 1,5 Prozent liegt das Angebot unter den 1,9 Prozent Inflationsrate des Vorjahres.

Nachdem es bei den ersten beiden Verhandlungsrunden keinerlei Annäherung gab, starteten die BetriebsrätInnen und die GPA-djp unter den Angestellten eine Umfrage zum bisherigen Verhandlungsstand. Die bisher ausgewerteten Ergebnisse zeigen, dass die Angestellten die derzeitig gebotene Gehaltserhöhung klar ablehnen: Mehr als 95 % der Befragten finden das Angebot schlicht inakzeptabel. Ein eindeutiges Votum.

Einen klaren Handlungsbedarf gibt es bei den bis zur Stunde fast 10.000 eingegangenen Rückmeldungen außerdem bei den Themen Arbeitsdruck und Arbeitszeit: Zwei Drittel der Angestellten gaben an, dass die Zielvorgaben in ihrem Unternehmen nur mit sehr großer Anstrengung erreichbar sind. Maßnahmen gegen den Arbeitsdruck wurden von 90 % der Angestellten als wichtig eingestuft. Und immerhin 85 % ist eine transparente Überprüfungsmöglichkeit der tatsächlich geleisteten Arbeitsstunden (z.B. in Form einer Arbeitszeitbilanz) wichtig.

"Selbst unter Berücksichtigung der auf die Banken zukommenden neuen Belastungen kommt es für uns nicht in Frage, dass die Angestellten mit einem schlechten Abschluss zum Handkuss kommen. Ihnen steht ein fairer, nachhaltiger Gehaltsabschluss zu, der ihren Leistungen und dem steigenden Arbeitsdruck Rechnung trägt, fordert Heinzl abschließend.

Die Verhandlungen werden morgen Vormittag (3. März) fortgesetzt.

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